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Für die Identifikation der erforderlichen Registerschnittstellen ist eine Analyse aller im entwickelten Nutzer:innenprozess erhobenen Daten im Hinblick auf die Verfügbarkeit in Registern erforderlich. Das Ergebnis dieser Analyse lässt eine Aussage über die Register mit den meisten relevanten Daten zu, deren Anschluss an die konzipierte Lösung eine besonders große Vereinfachung für Nutzerinnen und Nutzer mit sich bringt. Neben der bloßen Anzahl an relevanten Daten sind zur Priorisierung von Registern zum Anschluss an die digitale Lösung auch Kriterien wie die Komplexität der in einem Register verfügbaren Daten sowie die rechtliche und technische Umsetzbarkeit eines Anschlusses des Registers ausschlaggebend. Abbildung 71 stellt die Priorisierung der anzubindenden Register im Pilotlabor Wohngeld dar. Hier wurden die zentrale Steuerdatei und das Melderegister als zentrale, standardisierte Register mit hoher Überschneidung zu den Datenfeldern im Wohngeldantrag zum Anschluss an die digitale Lösung priorisiert.
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Anker_Ref1297939_Ref1297939 Anker_Toc4752235_Toc4752235Abbildung 71: Übersicht Analyse Registeranbindung Wohngeld
Die für die jeweiligen Datenfelder einer Leistung relevanten Register werden auch im Ablaufdiagramm der jeweils betrachteten Leistung dargestellt. Es ist in das Front-End ("was die Nutzerinnen und Nutzer sehen") und Register ("was im Hintergrund passiert") aufgeteilt. Das jeweilige Register wird gemeinsam mit den daraus zu befüllenden Datenfeldern aufgeführt und mit den Datenfeldern im Front-End verknüpft. Für die Implementierung stehen somit detaillierte Informationen zur Verfügung, welches Datenfeld potenziell aus welchem Register befüllt werden kann (Abbildung 72).
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Anker_Ref1297972_Ref1297972 Anker_Toc4752236_Toc4752236Abbildung 72: Beispielhafte Darstellung der Registeranbindung im Ablaufdiagramm für den Wohngeldantrag
Zur Anbindung der Fachverfahren an den Online-Antrag muss je Fachverfahren eine spezifische Übersetzung stattfinden (Abbildung 73). Der Anschluss der Fachverfahren kann dabei schrittweise je Fachverfahren im Anschluss an die Referenzimplementierung erfolgen und ist keine Voraussetzung für die Produktivsetzung der Online-Lösung.
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Anker_Ref1298073_Ref1298073 Anker_Toc4752237_Toc4752237Abbildung 73: Übergabe von Daten in Fachverfahren
 
Im Kontext der föderalen Umsetzung des OZG stellt sich die Frage, ob die entwickelte Lösung individuell durch ein Bundesland bzw. eine Kommune umgesetzt wird oder ob die Umsetzung gemeinsam in einem länder-/kommunenübergreifenden Projekt erfolgt. Die Entscheidung einer individuellen oder länderübergreifenden Implementierung kann anhand von vier wesentlichen Kriterien getroffen werden, die in Abb. 76 dargestellt sind.

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Abbildung75
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Abbildung 76: Alternativen zur Implementierung und Entscheidungskriterien

Ein erstes wesentliches Kriterium ist die Nutzungsfreundlichkeit. Hier ist beispielsweise zu betrachten, mit welchem Ansatz am besten sichergestellt werden kann, dass Nutzer:innen die für sie relevante Leistung schnell und einfach finden können (z.B. über Suchmaschinen) und dass die notwendigen Informationen intuitiv dargestellt werden können. Ausschlaggebend ist dabei häufig, wie stark sich die Gesetzgebung in Bezug auf die betrachtete Verwaltungsleistung zwischen den Ländern unterscheidet.

Zweitens sollte berücksichtigt werden, in welcher Konstellation eine qualitativ hochwertige fachliche Betreuung der Entwicklung sowie der Weiterentwicklung am besten gewährleistet werden kann.

Drittens sollten die Entwicklungs- und Betriebskosten für alle Lösungsvarianten betrachtet und verglichen werden. Aufgrund der Bündelung von Umsetzungsverantwortung in einem Projekt sind länderübergreifende Projekte häufig kosteneffizienter als individuell umgesetzte Projekte. Teilweise können die Ressourcen für eine aufwändige Weiterentwicklung der entwickelten Lösung – wie im Beispiel von ELSTER – ausschließlich im Rahmen eines länderübergreifenden Projektes mobilisiert werden.

Abschließend können neben den beschriebenen Kriterien bei der Auswahl des Umsetzungsmodells auch strategisch-politische Erwägungen eine Rolle spielen.

Bei der Wahl des Umsetzungsmodells sollten Erwägungen hinsichtlich des gewünschten Nachnutzungsmodells Beachtung finden. Die Entscheidung für eines der drei Nachnutzungsmodelle trifft das jeweilige umsetzende Land. Weiterführende Informationen zu den Nachnutzungsmodellen sind dem Kapitel 11.1 zu entnehmen. 


Stand: 06.10.2021