OZG-Leistungen basieren häufig auf komplexen Verwaltungsabläufen, die für Nutzer:innen oft nicht leicht nachzuvollziehen sind. Eine durchgängig verständliche und nutzungsfreundliche Sprache stellt in diesem Zusammenhang ein besonders wichtiges Merkmal bei der Konzeption von Online-Lösungen dar. Gemäß der Kriterien der Nutzungsfreundlichkeit sollte die Anwendung allgemein gebräuchliche Begrifflichkeiten und Textbausteine verwenden. Inhalte und Informationen sollten den Nutzer:innen in einer verständlichen und logischen Reihenfolge dargelegt werden. 

Unter diesem Gesichtspunkt ist eine kritische Auseinandersetzung mit der sprachlichen Ausgestaltung der Online-Lösung zu empfehlen. Hier bietet der Leitfaden zur Erstellung von nutzungsfreundlichen Texten eine Hilfestellung zur Überprüfung bestehender Formulierungen und gibt konkrete Empfehlungen für die Gestaltung von leicht verständlichen Texten.

Der Leitfaden erläutert eingehend das "keep it super simple"-Prinzip (KISS-Prinzip), wonach Texte klar, prägnant und nützlich formuliert sein sollten (siehe unten stehender Abbildung). Anhand konkreter Fallbeispiele aus dem OZG-Programm wird die praktische Anwendung des Prinzips veranschaulicht. Ergänzend zum Leitfaden steht mit der Arbeitshilfe nutzungsfreundliche Texte ein Excel-Tool zur Verfügung, mit dem bestehende Formulierungen auf ihre Klarheit, Prägnanz und Nützlichkeit geprüft werden können.

Abbildung 60: Nutzerfreundliche Texte

Die Vorteile für Bürger:innen und Verwaltung liegen auf der Hand: Durchgängig nutzungsfreundliche Texte bieten den Bürger:innen einen leicht verständlichen Zugang zum Online-Service. Darüber hinaus tragen sie durch ihre einfache und motivierende Sprache zu einer erhöhten Nutzung bei. Die sprachliche Gestaltung der Texte kann auch dem zusätzlichen Bearbeitungsaufwand entgegenwirken, der durch Rückfragen oder Korrekturen in der Verwaltung entstehen könnte.

08.10.2021