Umsetzungsprojekte sollten als agile Teams mit Mitarbeitenden der
Fachseite sowie weiteren Expert:innen-Rollen aufgesetzt werden.
Abbildung 88: Rollen in Umsetzungsprojekten
In der Abbildung 88 sind die unterschiedlichen Rollen dargestellt, die in einem Umsetzungsprojekt vertreten sein sollten.
Die konkrete Team-Zusammensetzung hängt insbesondere davon ab, in welchem Format die Leistungen bearbeitet werden. Für Digitalisierungslabore sind alle Rollen unbedingt erforderlich, damit ein bestmögliches Gesamtergebnis erzielt werden kann. Sofern die Leistung niedriger priorisiert ist und mit geringerem Aufwand umgesetzt werden kann, kann beispielsweise auf die User Experience-Expertise verzichtet werden.
Einzelne Rollen können bei Bedarf auch durch externe Unterstützung besetzt werden, allerdings sollte im Sinne eines Kompetenzaufbaus in der Verwaltung der Wissenstransfer sichergestellt werden.
Die einzelnen Rollen werden im Weiteren näher erläutert. Eine kompakte Übersicht bietet die Rollenbeschreibung.
Umsetzungskoordinator:innen
verantworten die Umsetzung aller Leistungen eines Umsetzungsprojektes. Sie tragen gegenüber des Steuerungskreis des Themenfelds die Verantwortung, dass die in dem Umsetzungsprojekt gebündelten OZG-Leistungen konzipiert und umgesetzt werden.
Hierfür berufen Umsetzungskoordinator:innen mit Themenfeld-Federführer:innen des Themenfelds einen Steuerungskreis für ihr Umsetzungsprojekt ein, der die relevanten Anspruchsgruppen für das Umsetzungsprojekt umfasst. Über den Fortschritt des Umsetzungsprojektes berichten Umsetzungskoordinator:innen an den Steuerungskreis des Themenfelds.
Idealerweise sind Umsetzungskoordinator:innen bereits in der Umsetzungsplanung der Leistung(en) involviert. Sie koordinieren die Abstimmung bei der Konzeption und Implementierung und stellen die Integration der Einzel-Services in die Nutzer:innenreise sicher.
Die Umsetzungskoordinator:innen klären in Abstimmung mit der Federführung des Themenfelds die Umsetzungsvariante(n) für die Bündelleistung(en), insbesondere inwieweit länderübergreifende Services möglich sind. Für Abstimmungen zu Umsetzungsvarianten bietet sich auch der Einbezug weiterer Länder z.B. über Bund-Länder Arbeitsgruppen an, um Möglichkeiten der gemeinsamen Umsetzung auszuloten. Darüber hinaus führen Umsetzungskoordinator:innen weitere relevante Stakeholder innerhalb und ggf. außerhalb des eigenen Bundeslandes zusammen, geben Auskunft über geplante Umsetzungsprojekte und holen Informationen zu parallelen Projekten deutschlandweit ein. Dies ist besonders bei bereits existierenden bzw. unabhängig voneinander laufenden Implementierungsprojekten wichtig.
Umsetzungskoordinator:innen initiieren Umsetzungsprojekte mit der Suche nach Leistungsverantwortlichen und stellen das bzw. die Projektteams zusammen. Sie klären eine Finanzierungs- und Organisationsstruktur für das/die Umsetzungsprojekt(e) in Abstimmung mit den Federführern des Themenfelds. Für die Sicherstellung der Nachnutzbarkeit lösen sie die Erstellung von FIM-Stamminformationen für die Leistungen im Umsetzungsbündel bei der zuständigen Redaktion aus.
Umsetzungskoordinator:innen können auch aus Tandems (z.B. Fachseite + E-Government, Fachseite Land + kommunaler Vollzug) bestehen, wobei die Beteiligung der Fachseite aufgrund des Leistungsverständnisses favorisiert wird. Umsetzungskoordinator:innen sollten Referatsleiter:innen in einem Fach- oder Querschnittsministerium sein oder auch Referentinnen und Referenten, sofern sie über entsprechende Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume verfügen.
Leistungsverantwortliche
übernehmen die operative und fachliche Projektleitung für die nutzerfreundliche Umsetzung einer Leistung. Sie tragen die Hauptverantwortung für die digitale Umsetzung einer Leistung von der Planung, über die Implementierung bis zur fortlaufenden Verbesserung des digitalen Leistungsangebots (Rolle Leistungsverantwortliche).
Leistungsverantwortliche entwickeln eine umfassende Vision für die Digitalisierung der Leistung und werben für diese in der Breite (Information über die Kanäle des Programms, wie OZG-Webseite und OZG-Newsletter, sowie auf Veranstaltungen, Konferenzen und in Fachgremien, wie Bund-Länder-Arbeitsgruppen).
Leistungsverantwortliche steuern den Umsetzungsplan für die Leistung(en) während der gesamten Umsetzungsphase. Dabei muss sowohl auf die agile Vorgehensweise als auch die Fokussierung und Nutzungsfreundlichkeit der konzipierten Lösung geachtet werden. Anknüpfungspunkte und Synergien mit anderen Leistungen sind ebenfalls von den Leistungsverantwortlichen im Blick zu behalten.
Leistungsverantwortliche bilden die Schnittstelle zwischen Umsetzungskoordinator:in und Projektteam für die jeweilige Leistung(en). Für alle an der Leistungsdigitalisierung Beteiligte (z. B. Entwickler:innen, UX-Expert:innen, E-Government-Expert:innen, etc.) fungieren sie als zentrale Ansprechperson. Sie nehmen Anregungen und Wünsche von Interessengruppen, wie Nutzerinnen und Nutzern, Fachseite, Teammitgliedern etc., auf und lassen diese abgestimmt in die Entwicklung einfließen.
Ressourcenbedarfe, z.B. für Referenzimplementierung, melden Leistungsverantwortliche bei der Umsetzungskoordination an. Sie organisieren und leiten interne Meetings und berichten zu ihren Leistung(en) in den Steuerungskreisen des Umsetzungsprojekts.
Leistungsverantwortliche müssen nach Fähigkeiten und Potenzial ausgewählt werden und eine gute Balance zwischen fachlicher Priorisierung, Nutzerfreundlichkeit und technischer Umsetzbarkeit herstellen können.
Stand: 07.10.2021
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9.3 Entwicklerinnen (image/png)
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9.3 Fim (image/png)
9.3 User Experience Expertinnen (image/png)
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9.3 Steuerungskreis.png (image/png)
9.3 Leistungsverantwortliche.png (image/png)
AM_20200908_QS Referenzprozesse.pdf (application/pdf)
AM_Handreichung für OZG-Leistungsverantwortliche zur Erstellung von FIM-Stamminformationen.pdf (application/pdf)
AM_Informationsunterlage zur Anwendung FIM in der OZG-Umsetzung.pdf (application/pdf)
AM_Rollenbeschreibungen (002).pdf (application/pdf)